Im gestrigen Lokalsport der Hagener Tageszeitungen wurde der Leserbrief des Vorsitzenden des Basketballkreises Hagen zur Diskussion um den Hallenboden und die Basketballer von Phoenix Hagen veröffentlicht. Leider hat die Zeitung den Leserbrief gekürzt, so dass einige wichtige Passagen untergegangen sind. Auch die Überschrift zu dem Leserbrief hat die Zeitung selbst festgelegt.
Daher veröffentlichen wir an dieser Stelle den kompletten Wortlaut des Briefes:
Leserbrief zur Diskussion um einen Hallenboden für die Ischelandhalle
Dem Leserbrief des von mir sehr geschätzten Dietmar Helm stimme ich in weiten Teilen zu. Die Aussage, dass Hagen als Basketballstadt nur im Herzen existiert, bedarf jedoch der Klarstellung aus Sicht des Basketballkreises Hagen und aus der persönliche Sicht eines Bürgers, der Hagen seit 52 Jahren seine Heimatstadt nennt.
Wie bereits Per Günther in seiner emotionalen Facebook-Nachricht anlässlich der Phoenix-Insolvenz eindringlich darlegte, ist Basketball in Hagen viel mehr als nur der Profibereich der Basketballer von Phoenix Hagen.
Sicherlich gibt es in anderen Sportarten quantitativ betrachtet mehr aktive Sportler, doch ist die Leistungsdichte im Basketball herausragend. Dazu einige Fakten:
- Drei Hagener Mannschaften spielen in der Jugendbundesliga (WNBL, JBBL und NBBL).
- Drei Seniorenteams in der höchsten NRW-Liga (TSV, BG und Haspe).
- In allen Jugendaltersklassen ist Hagen durch mehrere Vereine in den höchsten NRW-Jugendligen vertreten (u.a. Boele, BG, Haspe, TSV).
- Eine Vielzahl weiterer Jugend- und Seniorenteams (m/w) spielt in überregionalen Leistungsligen.
- In den NRW-Ranglisten belegen Hagener Vereine stets vordere Plätze, was sich jede Saison in sehr guten Abschlussplatzierungen bemerkbar macht.
- Aus Hagener Basketballvereinen gehen und gingen stets Bundesliga- und sogar Nationalspieler hervor. Namen zu nennen, würde hier den Rahmen sprengen.
Dies ist sogar bundesweit beachtlich und Hagen braucht hier den Vergleich mit anderen, deutlich größeren Städten sowie anderen Basketballtraditionsstandorten nicht zu scheuen. Dies strahlt auch auf meine Heimatstadt Hagen äußerst positiv aus, die leider sonst überregional eher durch negative Berichterstattung (bspw. Schuldenberg, Derivate, Fahrradwegenetz, Luftverschmutzung) auf sich aufmerksam macht.
Jede andere Sportart in Hagen hat seine Berechtigung. Im Hinblick auf die Leistungsdichte im Basketball, die ich in keiner anderen Sportart feststellen kann, kann man jedoch mit Fug und Recht behaupten, dass Hagen eine Basketballstadt ist. Und das nicht nur im Herzen, sondern ganz real durch äußerst erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler sowie Fans, Unterstützer und Ehrenamtliche. Angesichts der sportlichen Vielfalt in Hagen kann man sogar sagen, dass Hagen eine SPORTSTADT ist.
Damit möchte ich auch dafür appellieren, dass der Sport in Hagen – bei allen berechtigten Einzelinteressen – sinnvoller Weise mit- und nicht gegeneinander für den Sport agieren sollte. Insofern kann ich auch den Brief von Herrn Spruth nicht gutheißen und spare mir jegliche weiteren Kommentare dazu, denn m.E. sollte man nicht die Sportarten untereinander ausspielen – auch nicht durch Druckausüben über die Stadt Hagen.
Der Forderung von Dietmar Helm nach einer moderneren und größeren Halle, ggf. in Kooperation mit Nachbarstädten (bspw. Iserlohn) kann ich mich voll und ganz anschließen. Sportarten, wie Basketball und Handball, die sich im großen Schatten des Profifußballs weiterentwickeln wollen, brauchen einen „Leuchtturm“ an der Spitze. Dass dies im Basketball trotz der unerfreulichen Ereignisse weiterhin Phoenix Hagen sein soll, ist ausdrücklich zu begrüßen. Ebenso eine wie auch immer geartete Unterstützung des Spitzensports durch die Stadt Hagen. Wenn man ein wenig über den Tellerrand hinaus schaut und auch die positiven Aspekte für die Stadt Hagen im Blick hat, wird sich vielleicht der ein oder andere Kritiker dieser Meinung anschließen.
Mit sportlichen Grüßen
Michael Gothen
Vorsitzender des Basketballkreises Hagen e.V.